Rondra zu Ehren berichte ich Folgendes:
Ich habe in Elenvina pflichtgemäß meinen Auftrag ausgeführt. Da man mich erst in einigen Wochen im Tempel zurück erwartet, habe ich beschlossen, den Rückweg über Gareth zu nehmen, um am Kaiserturnier teilzunehmen.
Die erste Etappe meiner Reise führte mich auf der Miros Treu den Fluss entlang. Neben mir und der Mannschaft waren noch zwei weitere Reisende auf dem Schiff, ein hoher Edelmann und Magus, Eran von Rabenmund, welch Ehre, mit ihm zu reisen, und eine Händlerin, Lexaja, die zwar eine seltsame Erscheinung ist, doch immerhin zwölfgötterfürchtig.
Mit ihnen reiste ich also einige Zeit lang auf dem Fluss.
Die Reise war zunächst sehr ruhig, unterbrochen nur von einem Bären, der eines Nachts an unser Lager schlich und sich an unseren Vorräten gütlich tun wollte. Er ließ sich leicht von mir vercheuchen.
Leider wurde eines anderen Tages Seine Durchlaucht, der Herr von Rabenmund, in einer Taverne beraubt.
Wir bemerkten trotz unseres Beiseins am Tisches nichts davon. Von Rabenmund verdächtigte die Händlerin Lexaja, wofür es keine Gründe gab. Eine kurze Ermittlung der Diebesumstände war erfolglos.
Wir mussten also ohne den Dieb zu fassen, weiterreisen.
Wieder auf dem Schiff war plötzlich ein kleines Mädchen im Wasser zu sehen, das um Hilfe ersuchte. Ich und die Händlerin sprangen in den Fluss und erretteten es. Die kleine berichtete uns danach erschauerliches.
Sie sei von Orks gefangen genommen worden und mit anderen Kindern gotteslästerlichen alchemistischen Experimenten ausgesetzt worden. Wir mussten einschreiten!
Den Kapitän der Miros Treu beauftragten wir damit, das Mädchen in sein Heimatdorf zu bringen und die dortige Obrigkeit zu informieren und uns zur Hilfe zu schicken.
Nach einer kurzen Untersuchung in Flussnähe fanden wir eine Spur der Entführer, die uns bald in ein kleines Dorf führte. Dort stand auch die Burg des Ritters Sturzenfels, die wir als die Burg des Übeltäters identifizierten. Wir stellten uns der Wache als Reisende vor und baten um Einlass, der uns auch gewährt wurde. Sturzenfels hieß uns willkommen, lud uns ein und stellte uns den Alchemisten vor, der für ihn arbeite, sowie dessen Schwester. Nach einem ausgiebigen Essen besichtigten wir das Labor des Alchimisten und erfuhren erstaunliches. Der Ritter habe ihn und seine Schwester entführt und ihn beauftragt, ein Elixier für ewiges Leben und Jugend zu erfinden. Dafür habe er Experimente an Tieren und alsbald auch an Kindern ausgeführt, welche zu diesem Zweck entführt wurden.
Wir versprachen unsere Hilfe und verabredeten die Befreiung der Kinder für die folgende Nacht. Wir befreiten also die Kinder aus dem Kellerverlies, befreiten auch die Schwester, während der Alchimist ein Feuer im Keller zur Ablenkung der Wachen legte. Kaum waren wir aus dem Schloss heraus, explodierte es hinter uns und fiel in sich zusammen.
Vor dem Schloss hatte sich bereist eine wütende Menge Dorfbewohner versammelt, die uns und die erretteten Kinder glücklich begrüßte. So lud man uns zu einer Feier zu Ehren unserer Heldentat in Appelquell ein.
Wir bekamen jeder einen Dukaten und die Händlerin außerdem einen Edelstein überreicht.
Des Abends gab es eine Feier mit Wein, Bier und Tanz, bei welchem ich ein freundliches Mädchen kennenlernte, welches mit mir ein Ritual der Rahja vollzog.
Am darauffolgenden Morgen verließen wir Appelquell und machten uns auf dem Fußweg den Fluss entlang Richtung Albenhus.