An
Vögtin Linai
Baronie Menzheim
Herzogtum Weiden
Tuzak, 19.RON 1019
Liebe Linai,
Maraskan ist ein Alptraum! Diese götterverfluchte Insel hat der Namenlose persönlich ausgekotzt! Alles hier ist giftig; tags greifen uns Drachen an, nachts verwurzelt sich das Gras in unseren Körpern; und Eran wäre beinahe von einem harmlos aussehenden Fisch getötet worden.
Schon die Schiffsreise war furchtbar. Erst wurden wir von der Mannschaft eines Wachschiffes durchsucht und mussten die Offizierin bestechen, um weiterfahren zu können. Eine solche Verfehlung ihrer Pflichten! Das werde ich ihrem Vorgesetzten melden! Dann kam noch ein Sturm auf, der die beiden Magier ihre Seelen auskotzen ließ. Der Sturm trieb auch noch unser Schiff ab, sodass wir nicht wie geplant in Tuzak ankamen, sondern auf einer Halbinsel etwa 100 Meilen entfernt.
Zu allem Überfluss verkaufte uns der Kapitän nachts an eine Rebellengruppe. Glücklicherweise wird unser Anliegen gehört und erfährt Unterstützung. Von da an wurden wir von Rebellengruppe zu Rebellengruppe weitergeschickt, oft nur mit einem vagen Hinweis auf den richtigen Weg.
Wir erfahren, dass wir steckbrieflich gesucht wurden, eine Tücke des Elfenbastards, der sich im Fürstenpalast in der Gestalt Delians eingenistet hatte! Dieser, so muss ich Euch nun leider mitteilen, scheint ermordet worden zu sein. Bei allem, was Ihr ihm vorzuwerfen habt, wird sein Schicksal Euch sicher nahegehen. Also mussten wir unerkannt weiterreisen, um unsere Mission nicht zu gefährden.
Bis zur Mine schlugen wir uns durch, in der wir die Wachmannschaft ermordet auffanden. In den Tiefen wütete ein mehrgehörnter Dämon. Wir exorzierten ihn.
Sodann folgten wir den Spuren der Karawane, die wir ebenfalls ermordet auffanden.
Am sogenannten Friedhof der Seeschlagen dann fanden wir die Übeltäter: eine Gruppe Borbaradianer und Paktierer unter ihrem Anführer und Hochverräter am Mittelreich Praiotin von Rallerau. Ich schlug dem Hund den Arm ab!
Das dämonische Ritual, das die Verdammten vollführten, ließ sich leider nicht mehr aufhalten, doch konnten wir zwei Ritualgegenstände sicherstellen: ein Zepter und ein Schwert.
Das Zepter brachten wir einigen Echsenmenschen, die uns vorher mit der Rückführung desselben beauftragt hatten.
Der echsische Wächter forderte mich sodann zum Kampf, um seine verlorene Ehre wieder zurückzugewinnen.
Diese Wesen mögen den Göttern zwar ein Graus sein, doch kämpfen können sie!
Tatsächlich hatte ich zuvor einen Traum, der mir diesen Kampf vorraussagte. Weshalb war dieser Kampf wohl so wichtig, dass er mir prophezeit wurde?
Endlich kamen wir in Tuzak an! Zunächst halten wir uns im Borontempel versteckt.
Heute traf auf unser Bitten ein Heer der Praioskirche ein, Inquisitoren, Sonnenlegionäre und Bannstrahler, mit denen wir das dämonische Treiben im Fürstenpalast beenden werden. Morgen stürmen wir den Palast. Rondra hilf, dass wir den schwarzen Schänder seiner Strafe zuführen!
Falls ich umkommen sollte, regelt meinen Nachlass, wie wir es besprochen hatten.
Euch alles Gute!
gez. Hlûthar